Missbrauch an Menschen, die uns als Kirche das Vertrauen schenkten
Bevor wir zum Thema kommen: Sie wissen darum, dass diese Homepage eine private Internetseite ist? Ich, Diakon Markus Dannhäuser, möchte das in Erinnerung rufen, bevor Sie weiterlesen. Dies ist nicht die offizielle Homepage der Katholischen Kirche Ingelheim. Weil ich die Webseite privat betreibe, deshalb kann ich zur Thematik “sexueller Missbrauch / sexualisierte Gewalt” (nur) als Diakon Markus Dannhäuser schreiben und, wo ausdrücklich erwünscht, Hilfe anbieten. Doch dazu später mehr.
In einem weiter untenstehenden Abschnitt habe ich bestehende Hilfsangebote zusammengetragen und verlinkt.
‘Missbrauch’ ist eines der Themen, die es nie geben dürfte: Denn das Gebot der Nächstenliebe bringt es mit sich, dass wir aufeinander fürsorglich achten sollten – dass wir das Wohl des Anderen im Blick halten und stets eigene Interessen zurückstellen.
Als Leser/in dieser Zeilen wissen Sie nicht nur aus der aktuellen Berichterstattung, dass ‘Würdenträger’ dieses hohe Gut und das entgegengebrachte Vertrauen für ihre höchsteigenen Zwecke verwendet haben. Bestehendes Vertrauen ist missbraucht worden – aber nicht nur das entgegengebrachte Vertrauen, sondern auch die Menschen selbst entgegen deren Willen.
Missbrauchte Menschen sind an diesem Verhalten und an diesen Taten innerlich zerbrochen und tragen Wunden ein ganzes Leben lang mit sich.
Das Gebahren, das einige im Weihestand an den Tag legten, ist abstoßend. Im Gespräch mit Freunden im Kreis der Diakone fehlen mir und auch denen die Worte – erstens wegen der Missbrauchstäter, die zu diesen Taten fähig waren (vom Wesen Mensch her nicht nur eine Enttäuschung, sondern auch von der besonderen Verantwortung, die durch das Weiheamt wahrzunehmen wäre); zweitens wegen dem langjährigen nachlässigen Umgang mit Meldungen, Anzeigen und zivilrechtlich Verurteilten; und nicht zuletzt drittens wegen dem beschwichtigenden Umgang mit den Opfern und nahen Angehörigen der Opfer. Nach der Kenntnis eines Vorfalls wäre das sofortige Eingreifen und professionelle Hilfe notwendig gewesen. Die Bemühungen und erlassenen Richtlinien der letzten 8/9 Jahre von Seiten des Bistums und von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz kamen zu spät. Wir, die wir nun die Ergebnisse der Studie betrachten, sind fassungslos und erschrocken über die Häufigkeit der Fälle, traurig über jede geschehene Tat.
Unsre Heilige Schrift, die Bibel allgemein und die Evangelien im Besonderen, sprechen von einem (christlichen!) Ideal, das sich im positiven Sinn von seiner Umgebung abhebt – dieses Ideal und mit ihm auch die Schrift wurde stattdessen mit Füßen getreten.
Der Mensch wird von Klein auf geprägt durch seine Umwelt, in die hinein er geboren wird, in der er aufwächst und heranwächst. Er wird geprägt durch positive Erfahrungen und das Gute, das ihm zukommt. Eindeutig negative (oder gar traumatisierende) Erfahrungen verursachen Wunden, die vielleicht zeitweise ausgeblendet werden können, aber dann doch wieder aufbrechen.
In der Vergangenheit führten traumatische Kriegs- und Nachkriegsereignisse zu seelischen Wunden, die oft in Gesprächen herauszuhören waren.
Unsre älteren Gemeindemitglieder (-dann schon die unmittelbare Nachkriegsgeneration-) hat die Erfahrung gemacht, dass die Erziehungsmethoden damals weniger pädagogisch als gewalttätig gewesen sind. Da waren einzelne Geistliche nicht besser wie die Lehrkräfte.
Als dass diese ausgeübte physische Gewalt nicht schlimm genug wäre, ist davon der sexuelle Missbrauch (Schutzbefohlener) zu unterscheiden: System, Strukturen, Amt und Macht werden entgegen ihrer eigentlichen Bestimmung (…nämlich den Menschen und Gott zu dienen…) verwendet, um unterlegene Personen sexuell gefügig zu machen. Der Aufbau einer Drohkulisse und das Bestehen einer Abhänigkeit machen es der missbrauchten Person nahezu unmöglich, sich befreiend gegenüber Strafverfolgungsbehörden oder dem eigenen Verwandtenkreises zu äußern.
Ich will daran glauben!
Nun ist für die Betroffenen solchen Missbrauchs eine Zeit angebrochen, in der manch zugedecktes jetzt endlich aufgedeckt werden kann.
Endlich wird den Betroffenen Gehör geschenkt, endlich existiert nun wirlich auf kirchlicher Seite das Bestreben diese schwerwiegende Thematik auf mehreren Ebenen aufzuarbeiten.
Schlichtweg:
Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, Hilfe und Unterstützung brauchen, sollten Sie auf die Hilfsangebote der Katholischen Kirche oder die der Bundesregierung zurückgreifen.
Sollten Sie auf die nachfolgend aufgelisteten Hilfsangebote nicht zurückgreifen wollen / können, weil Ihnen vielleicht der Mut fehlt; wenn Sie sich auch selbst nicht an eine Polizeidienststelle wenden wollen / können; wenn Sie meinen, ich (Diakon Markus Dannhäuser) könne Ihnen eine Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Verantwortlichen sein – dann sprechen / schreiben / rufen Sie mich gerne an, ich will gerne helfen und eine brückenbauende Funktion übernehmen. Selbstverständlich unterliege ich als Diakon der Schweigepflicht; ferner unternehme ich nichts ohne Ihre Zustimmung.
Mein Name:
Markus Dannhäuser
Jungfernpfad 12, 55218 Ingelheim
Tel: 06132/3094 (ab 19 Uhr)
Email: markus.dannhaeuser(ät)gmx.de
(Bitte ersetzen Sie (ät) durch das Zeichen @)
Eine Übersicht über die mir bekannten Hilfen gebe ich hier wider:
- Über das Thema “Sexueller Missbrauch” können Sie sich auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz informieren.
» https://dbk.de/themen/sexueller-missbrauch/ - Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Webseite https://www.hilfe-nach-missbrauch.de/ neu eingereichtet.
Ein Beratungstelefon für Betroffene und Angehörige ist unter Rufnummer 0800 0005640 täglich von 14 bis 20 Uhr geschaltet.
Die Webseite bietet einen Hinweis auf ein (noch ausbaufähiges) Online-Beratungsangebot. - Das Hilfeportal “Sexueller Missbrauch” des Unabhängigen Beauftragten für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familiem Senioren, Frauen und Jugend.
» https://www.hilfeportal-missbrauch.de
Durch das Hilfeportal “Sexueller Missbrauch” wird auch das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch betrieben, es ist erreichbar unter 0800 22 55 530.
Sprechzeiten:
Mo, Mi, Fr: 9–14 Uhr
Di, Do: 15–20 Uhr. - Für das Bistum Mainz sind Missbrauchsbeauftragte benannt, vgl. Webseite:
https://praevention.bistummainz.de/missbrauch-melden/- OStD Richard Seredzun
Luisenstr. 57, 63263 Neu-Isenburg
Tel.: 06102 / 59 98 656
E‑Mail: Missbrauchsbeauftragter(ät)bistummainz.de - Sr. Marie Bernadette Steinmetz RSM
Am Tiergarten 26, 64747 Breuberg
Telefon: 06165 / 2081
private E‑Mail: sr.mariebernadette(ät)googlemail.com
Bistums-Email:
Marie-Bernadette.Steinmetz(ät)BistumMainz.de
- OStD Richard Seredzun
- Für die Katholische Millitärseelsorge:
- Ursula Groden-Kranich, MdB
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: 030 / 227–75858
oder - Hansgeorg Birkhoff
Stellvertretender Missbrauchsbeauftragter
Rechtsanwalt & Fachanwalt für Strafrecht
Fasanenstraße 72
10719 Berlin-Charlottenburg
Tel.: 030 / 887 22 66 60
Fax: 030 / 887 22 66 70
Webseite: www.rechtsanwalt-birkhoff.de
- Ursula Groden-Kranich, MdB